Nach
der Königsetappe am gestrigen Tag machten sich heute alle frohen Mutes auf zu
unserem Quartier nach Nemours, wo wir auch unseren Ruhetag genießen würden.
Nach
dem Frühstück mit Semmeln, statt wie gewöhnlich mit Baguette, besichtigten wir nochmals die Innenstadt von Troyes.
Noch
waren die Temperaturen erträglich.
Danach gingen wir wieder zum gewohnten Tagestakt des Radfahrens
über und zwei Gruppen wurden gebildet. Die Route führte zunächst über eine
vielbefahrene Nationalstraße, die auf
den Landkarten auch als „route départementale“ aufgeführt ist. Hier machte der
Verkehr uns das Leben schwer.
Deswegen
suchten unsere Navigatoren nach einer Alternativstrecke, was trotz oder gerade
wegen der modernenTechnik mit GPS-Systemen, gar nicht so einfach war: Hier
bewährt sich dann doch die gute alte Landkarte am besten!
Die Temperaturen stiegen und nur die leichte Schleierbewölkung
verhinderte, dass die Hitze unerträglich wurde. Die
Landschaft war bis auf wenige Ausnahmen eintönig, aber schön: Weizen, Weizen,
Weizen.
Ein paar Mitfahrern machte die französische Hitze so zu
schaffen, dass sie ihre Fahrräder in den Bus luden und sich dem Begleitteam
anschlossen.
Frisch gestärkt und immer noch voller Motivation machte sich
der Rest auf, die Tour Richtung Nemours fortzusetzen. Ab jetzt ging es über
kleine, unbefahrene Sträßchen ohne LKWs von Ortschaft zu Ortschaft.
Einzig
die am Horizont lauernden Gewitterwolken verursachten einige leichtere Sorgen.
Doch
als der Regen einsetzte, Blitze und Donner die französische Landschaft erschütterten,
fanden beide Gruppen Schutz vor dem Unwetter.
Gruppe eins wurde liebenswerter Weise von einem älteren
Ehepaar mit Kakao, Kaffee und kleinen Leckereien versorgt, nachdem sie sich in
letzter Sekunde auf deren Hof gerettet hatten. Vielen Dank für die herzliche
Aufnahme!
Trotz der misslichen Wetterlage waren alle guter Laune,
stellte sich doch der Regen als eine willkommene Abkühlung heraus. Nach dieser
Zwangspause hatte die schnellere Gruppe Pech und musste durch eine lehmige
Baustelle fahren. Dabei wurden die Fahrräder so stark verschmutzt, dass an eine
Weiterfahrt nur zu denken war, nachdem die Drahtesel behelfsmäßig in einem nahe
gelegenen Bach gereinigt worden waren.
Zu
allem Überfluss hatte unserer Gruppenleiter auch noch einen Platten, der jedoch
in kurzer Zeit behoben werden konnte. Folglich kam es zu einer Verspätung und
die andere Gruppe, die nicht von solchen Problemen heimgesucht worden war, machte sich
schon auf den Weg zu dem langersehnten Pizzaessen. Danach gab es gemeinsame Entspannungstechniken und ein paar
Tropfen Champus für die Erwachsenen - schließlich waren wir in der Champagne
und die Hälfte unserer Tour war ohne größere Vorkommnisse geschafft!
Der
verschüttete Champagner sowie unser abendlicher Aufenthalt vor der Tür unserer
Unterkunft sorgten bei den Betreibern des Hotels für Missstimmung. Außerdem
meinten sie, es sei kein schöner Anblick, wenn wir vor der Tür sitzen würden!
Also wenn wir kein schöner Anblick sind, wer dann?
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